Teil 1: Aufwärmphase - Kapitel 2

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Entfesseltes Talent

28. Mai 2113 – Planet: Erde

Kai erwachte in den frühen Morgenstunden auf einem durchgelegenen Bett, das in einem kleinen, verlassenen Haus stand. Die Matratze war hart, doch selbst sie bot ihm den gleichen Schlaf wie das alte Bett im Waisenhaus, das ihm so vertraut war. Die kühle Nacht war längst vergangen, und das Haus, in dem er Zuflucht gefunden hatte, schien ein stiller Zeuge längst vergangener Tage zu sein. Es war ein schlichtes Bauwerk, einfach und zweckmäßig – wie die vielen anderen in den Vororten von Neu Archadia. Hier lebten die Menschen, die durch ihre harte Arbeit den Glanz der modernen Stadt ermöglichten. Doch selbst in einer Welt, die vom Streben nach Fortschritt geprägt war, fanden nicht alle den gleichen Zugang zu diesem neuen Wohlstand.

Kai erhob sich und trat ins Freie, wo er sich auf den Weg in Richtung Stadtzentrum machte. Der Krieg hatte alles verändert. Die Welt, einst von Milliarden Menschen bevölkert, war nun in weiten Teilen unbewohnbar geworden. Nur Neu Archadia stand da wie ein Leuchtturm, ein Symbol der Hoffnung für die Zukunft der Menschheit. Die Stadt lag vor ihm, imposant und majestätisch, doch seine Aufmerksamkeit galt zunächst den Vororten, die sich vor den glänzenden Wolkenkratzern ausbreiteten.

Als er sich der Stadtgrenze näherte, glitt Kais Blick über die bescheidenen Viertel. Hier gab es keine fliegenden Autos oder futuristischen Technologien. Doch das Leben hatte auch hier nach dem Krieg Wurzeln geschlagen. Menschen arbeiteten hart, lebten in schlichten Häusern und hofften darauf, dass Neu Archadia ihnen das bieten würde, was die alten Städte nicht mehr konnten: Sicherheit und eine neue Zukunft. Es war nicht die glorreiche, strahlende Welt, die einst versprochen wurde, aber es war besser als die Ruinen, die sie zurückgelassen hatten.

Die Straßen der Vororte waren belebt. Menschen eilten zur Arbeit, Kinder spielten auf kleinen, gepflegten Grünflächen. Trotz des bescheidenen Lebensstils lag eine Atmosphäre von Zusammenhalt und Hoffnung in der Luft. Ein kollektiver Wille, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und etwas Neues zu erschaffen. Neu Archadia, benannt nach der Arche Noah, war das Schiff, auf dem die Menschheit durch die Fluten der Zerstörung segelte, in der Hoffnung, eine neue Zivilisation aufzubauen.

Die Entscheidung, die alten Städte nicht wiederaufzubauen, sondern neue zu errichten, war eine, die aus reiner Notwendigkeit getroffen worden war. Es hätte zu viele Ressourcen und Arbeitskräfte benötigt, die die Welt nach dem Krieg schlichtweg nicht mehr hatte. Die Bevölkerung war von 15 Milliarden auf vier Milliarden geschrumpft, und die verwaisten Städte standen leer, ihre Bewohner verschollen oder tot. Also baute man Neu Archadia – nicht als Denkmal für das Vergangene, sondern als Zeichen der Erneuerung. Doch während die Städte neu errichtet wurden, blieben Menschen wie Kai, Waisen der Vergangenheit, oft im Schatten dieser glorreichen Zukunft zurück.

Als Kai die eigentliche Stadtgrenze erreichte, änderte sich die Szenerie drastisch. Vor ihm erhoben sich die hochmodernen Gebäude, ihre gläsernen Fassaden reflektierten das Sonnenlicht und tauchten die Stadt in ein fast übernatürliches Glühen. Die Straßen waren sauber und ordentlich, die Menschen bewegten sich zielgerichtet und effizient, als wäre der Fortschritt in jeder Ecke der Stadt spürbar. Zwischen dem Leben in den einfachen Vororten und dem pulsierenden Herzen der Stadt lag mehr als nur physische Distanz – es war ein tiefer Graben, der sich in sozialen und emotionalen Unterschieden manifestierte.

Kai konnte nicht anders, als fasziniert und gleichzeitig bedrückt zu sein. Die Architektur, die modernen Verkehrsmittel, die Effizienz – all das sprach von einem neuen Zeitalter, das die Menschheit nach dem Krieg anstrebte. Doch für jemanden wie ihn, der in den Schatten dieser glänzenden Zukunft aufgewachsen war, war es schwer, sich vorzustellen, hier jemals wirklich dazuzugehören.

Doch tief in ihm loderte auch eine unbändige Neugier. Neu Archadia war mehr als nur ein Symbol für den Wiederaufbau. Es war eine Verheißung, eine Stadt, die die Menschheit in eine neue Ära führen sollte – eine Ära des Friedens und des Fortschritts. Zumindest hofften das die Menschen.

Kai wusste, dass, wenn er überleben wollte, er hier seinen Platz finden musste. Die Straßen, die hohen Türme, die Menschen – sie alle waren Teil eines Systems, das er erst noch begreifen musste. Doch in dieser Stadt, die auf den Ruinen der schrecklichen Erinnerungen und Verluste errichtet worden war, lag vielleicht auch die Chance, dass er seine eigene Zukunft formen konnte. Mit einem letzten Blick auf die strahlende Skyline von Neu Archadia setzte er seinen Weg fort – hoffnungsvoll, aber auch vorsichtig.

Kai trat vorsichtig über die Schwelle, die die schlichten Vororte von der glitzernden Innenstadt Neu Archadias trennte. Es war, als würde er in eine völlig andere Welt eintreten. Die Straßen, die in den Vororten noch von einfachen Fahrzeugen und Fußgängern geprägt waren, verwandelten sich hier in ein lebhaftes Zentrum aus Technologie und Menschen. Die Flutos, die knapp über dem Boden schwebten, glitten wie lautlose Schatten durch die belebten Straßen und waren so nahtlos in den Alltag integriert, dass sie fast wie ein Teil der Stadt selbst wirkten. Kai beobachtete fasziniert, wie die Fahrzeuge sanft und mühelos über den Asphalt schwebten, allgegenwärtig in ihrer stetigen Bewegung. Trotz der Schlichtheit seines eigenen Hover Scooters fühlte er sich damit sicherer, denn er gab ihm die nötige Mobilität, um in dieser beeindruckenden Stadt seinen Weg zu finden.

Die Innenstadt, gefüllt mit hoch aufragenden Gebäuden, deren gläserne Fassaden das Licht der untergehenden Sonne reflektierten, schienen den Himmel zu berühren. Lebhafte Reklametafeln, die in allen Farben des Regenbogens leuchteten, zogen Kais Aufmerksamkeit auf sich. Animationen von interaktiven Erlebnissen, neuen Technologien und den neuesten Fluto-Modellen flimmerten über die Bildschirme, während Drohnen leise Melodien spielten, um die Passanten in ihren Bann zu ziehen.

Kais Blick schweifte über die geschäftigen Straßen, die von Leben erfüllt waren. Er fühlte sich klein und unbedeutend, als wäre er nur ein winziger Punkt in einem endlosen Strom von Menschen. Dennoch konnte er sich der Faszination für die Stadt nicht entziehen. Die Kombination aus moderner Architektur und technologischen Wundern war beeindruckend, doch tief in ihm machte sich eine unterschwellige Unsicherheit breit.

Während er weiterfuhr, bemerkte Kai die Vielfalt der Menschen um ihn herum. Einige trugen futuristische Kleidung mit leuchtenden Akzenten, andere schlichtere Outfits, die dennoch modern und funktional wirkten. Kinder liefen lachend auf den kleinen, gepflegten Grünflächen, wo interaktive Spielgeräte installiert waren, die ihre Fantasie anregten. Die Atmosphäre war lebendig und pulsierend, ein ständiges Rauschen von Gesprächen, Musik und den leisen Geräuschen der fließenden Flutos.

Kai kämpfte innerlich mit dem Gefühl der Zugehörigkeit. Er fragte sich, ob er hier wirklich einen Platz finden würde oder ob er für immer ein Außenseiter bleiben würde. Die glitzernde Fassade der Stadt schien ihn zu verzaubern, doch tief in seinem Inneren nagte die Unsicherheit an ihm. Er erinnerte sich an die Worte, die er im Waisenhaus gehört hatte: „Neu Archadia ist die Zukunft! Hier kannst du alles erreichen!“ So hieß es immer in der Werbung aber jetzt, da er selbst vor der Pracht der Stadt stand, fühlte er sich überwältigt und verloren.

Er bog in eine Seitenstraße ab, in der sich eine Vielzahl von Geschäften und Cafés drängte. Die Luft war erfüllt von den Düften exotischer Speisen und dem Aroma frisch gebrühten Kaffees. Kai entschied sich, einen Moment innezuhalten und die Szenerie auf sich wirken zu lassen. Ein großer, interaktiver Bildschirm an einem der Cafés zeigte ein 3D-Modell des neuen HoloCom, das mit verbesserten Sicherheitsfunktionen ausgestattet war. Menschen standen Schlange, um die neuesten Modelle auszuprobieren, während Verkäufer begeistert die Vorzüge erklärten.

Während er weiterfuhr, fiel ihm ein junges Mädchen auf, das neugierig einen Fluto betrachtete. Sie hatte leuchtende Augen und eine offene, freundliche Ausstrahlung. Kai beobachtete, wie sie vorsichtig ihre Hand ausstreckte, um das schwebende Fahrzeug zu berühren, als ob sie die Technologie verstehen und beherrschen wollte. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht – es erinnerte ihn daran, warum er überhaupt nach Neu Archadia gekommen war: die Hoffnung auf eine bessere Zukunft und die Möglichkeit, seine Träume zu verwirklichen.

Plötzlich ertönte ein lautes Signal von einem der großen Bildschirme, dass eine besondere Veranstaltung ankündigte – ein Testtag für aufstrebende Galaxy Racers, das in wenigen Minuten beginnen sollte. Die Menge versammelte sich um den Bildschirm, und die Atmosphäre wurde elektrisierend. Kai fühlte, wie sein Herz schneller schlug. Er hatte sich so von der Stadt ablenken lassen, dass er ganz vergessen hatte, weshalb er überhaupt gekommen war.

Er beschleunigte seinen Hover Scooter, spürte den leichten Wind, der an ihm vorbeizog, und folgte den Schildern zum Veranstaltungsbereich. Die Geräusche der Menge wurden lauter, und die Energie der Veranstaltung packte ihn. Auf der Strecke sah er die glänzenden Fahrzeuge des Teams Reece Racing, die bereitstanden, und die Teilnehmer, die sich mental auf den bevorstehenden Test vorbereiteten. Die Spannung war greifbar, und Kai spürte, wie seine Zweifel langsam von der aufkeimenden Entschlossenheit verdrängt wurden.

Tief in ihm wusste er, dass er hierhergekommen war, um mehr zu sein als nur ein Beobachter. Die Stadt forderte ihn heraus, seinen Platz zu finden und seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Während er den Platz betrat, blickte er noch einmal auf die beeindruckende Skyline von Neu Archadia und verspürte eine Mischung aus Angst und Hoffnung. Er war bereit, sich der Herausforderung zu stellen, die diese glänzende Metropole ihm bot – vielleicht würde dies der Anfang seiner neuen Zukunft sein.

Mit einem letzten tiefen Atemzug sammelte Kai seinen Mut und bereitete sich darauf vor, seinen ersten Schritt in die Welt der Galaxy Racers zu setzen. Die Straßen, die Wolkenkratzer, die Menschen – sie alle waren nun Teil seines neuen Lebens, und er war entschlossen, seinen Platz in dieser funkelnden Stadt zu finden, egal wie groß die Herausforderung auch sein mochte.

 

Kai stand vor dem Eingang von Reece Racing, einem der prestigeträchtigsten Unternehmen der Stadt, und konnte nicht anders, als beeindruckt von der schieren Größe und Eleganz des Gebäudes zu sein. Die Glasfassaden reflektierten das Licht der Nachmittagssonne und tauchten das Gelände in ein warmes, goldenes Leuchten. Die hohen, geschwungenen Türen öffneten sich geräuschlos für die Gäste, die ein- und ausgingen. Es waren überwiegend elegante Menschen, gekleidet in schicke Anzüge und Kleider, die ihre hohen Positionen in dieser pulsierenden Stadt unmissverständlich demonstrierten.

Kai hatte sich auf dem Weg hierher fest vorgenommen, selbstbewusst zu wirken. Immerhin war dies seine Chance, sich einen Platz in der Welt der Galaxy Racers zu erkämpfen. Doch je näher er dem Eingang kam, desto lauter wurden die Zweifel in seinem Kopf. Was, wenn er nicht gut genug war? Was, wenn sie ihn nur auslachten? Die glänzenden Glasfassaden schienen plötzlich wie Spiegel, die seine Unsicherheiten zurückwarfen.

Er schüttelte den Kopf und straffte die Schultern. „Du bist hier, weil du eine Chance hast“, ermahnte er sich. „Das Waisenhaus ist Vergangenheit, Neu Archadia ist deine Zukunft.“ Doch selbst diese Gedanken konnten die aufsteigende Nervosität nicht ganz vertreiben. Als er den ersten Schritt in das Gebäude setzte, fühlte er sich winzig. Die Wände wirkten, als würden sie in den Himmel ragen, und die Menschen, die an ihm vorbeigingen, schienen ihn kaum zu bemerken.

Im Inneren war alles noch beeindruckender. Die weiten, makellosen Hallen, die perfekt inszenierten Werbetafeln, die in holografischen Displays über den Köpfen der Besucher schwebten – alles strahlte eine unerreichbare Perfektion aus. Die Menschen bewegten sich zielsicher und effizient, als wären sie selbst Teil eines großen, präzisen Uhrwerks. Kai hingegen fühlte sich fehl am Platz. Er spürte die neugierigen Blicke, die ihm hier und da zugeworfen wurden. Waren es nur Einbildungen? Oder sahen sie tatsächlich, dass er nicht hierhergehörte?

„Komm schon, konzentrier dich“, murmelte er leise vor sich hin und versuchte, sich auf den Grund seines Besuchs zu fokussieren. Doch die eleganten Anzüge und die unnahbare Atmosphäre machten es ihm schwer, den Glauben an sich selbst aufrechtzuerhalten.

Er erinnerte sich an die Geschichten, die er gehört hatte. Reece Racing war nicht nur ein Unternehmen – es war eine Legende. Seit Jahrzehnten standen ihre Piloten an der Spitze der Galaxy Racing Szene. Und hier stand er, Kai Sterling, ein Waisenkind aus den Ruinen, inmitten dieser makellosen Welt. Die Vision seines Traums, ein Galaxy Racer zu werden, flimmerte in seinem Kopf, doch sie schien nun wie ein ferner, unerreichbarer Stern.

Ein plötzlicher Anflug von Unsicherheit überkam ihn. Er hatte hart gearbeitet, sich selbst trainiert, doch jetzt fragte er sich, ob all das genug war. Würde er hier wirklich bestehen können? Reece Racing war kein Ort für Mittelmäßigkeit. Hier zählten nur die Besten – diejenigen, die bereit waren, alles zu riskieren.

Doch tief in ihm loderte die alte Flamme des Ehrgeizes. Er wusste, dass er nicht kampflos aufgeben würde. Dies war seine Chance, sein Sprungbrett in eine bessere Zukunft. Mit einem tiefen Atemzug drängte er die Zweifel zurück, straffte erneut seine Schultern und machte den nächsten Schritt ins Gebäude.

 

Kai trat an den Empfangstresen von Reece Racing, sein Herz schlug schneller, als er versuchte, seine Nervosität zu unterdrücken. Eine junge Frau, perfekt gekleidet und mit einem professionellen Lächeln auf den Lippen, blickte ihn freundlich, aber distanziert an. Hinter ihr erstreckte sich eine riesige, von Bildschirmen gesäumte Wand, auf denen beeindruckende Szenen von Galaxy-Rennen liefen. Kai spürte, wie seine Aufregung wieder aufflammte. Dies war der Ort, an dem sein Traum beginnen würde.

„Hallo, ich bin hier, um mich für das Scouting anzumelden“, sagte er, bemüht, seine Stimme ruhig zu halten.

Die Frau lächelte weiterhin höflich und tippte auf ihrem Bildschirm. „Wie lautet Ihr Name?“

„Kai Sterling.“

Ein Moment der Stille folgte, während sie seine Angaben überprüfte. Kai stand still da, versuchte nicht zu sehr zu schwitzen, doch seine Hände fühlten sich kalt und feucht an. Dann veränderte sich der Ausdruck auf dem Gesicht der Frau leicht – es war kaum merklich, aber Kai spürte es sofort. Das höfliche Lächeln verblasste zu einem kühlen Blick.

„Es tut mir leid, aber ich finde Ihren Namen nicht in unserer Liste. Sie sind nicht für das heutige Scouting registriert.“

Die Worte trafen Kai wie ein Schlag in den Magen. „Das kann nicht sein“, stammelte er. „Ich… ich habe mich beworben. Ich bin sicher, dass ich in der Datenbank bin.“

Die Frau warf einen kurzen Blick auf ihn, ihr Blick wurde noch distanzierter. „Es tut mir leid, aber ohne eine Registrierung kann ich Sie nicht weiter zulassen. Unsere Richtlinien sind sehr streng, und wir können keine Ausnahmen machen.“

Kais Brust zog sich zusammen. „Aber es muss ein Fehler sein! Ich habe vielleicht nicht die übliche Ausbildung, aber ich bin gut! Ich habe mehr als genug Talent, um das zu beweisen.“

Die junge Frau blickte von ihrem Bildschirm auf, ihre Geduld schien langsam zu schwinden. „Es tut mir leid, Herr Sterling, aber wir haben sehr hohe Standards. Sie brauchen eine nachweisbare Teilnahme an den Junior-Klassen oder die Empfehlung eines anerkannten Teams. Ohne diese Qualifikationen…“

„Das ist nicht fair!“ Kais Stimme erhob sich, obwohl er es nicht wollte. Die Worte kamen wie ein unkontrollierter Sturm aus ihm heraus. „Nur weil ich aus ärmlichen Verhältnissen komme und keine Kontakte habe, heißt das nicht, dass ich weniger Talent habe als die anderen. Geben Sie mir eine Chance, und ich zeige Ihnen, dass ich genauso gut bin wie die besten Racer, die Sie hier haben!“

Die Frau ließ einen gequälten Seufzer hören und musterte ihn einen Moment lang mit einem Blick, der Mitleid und Gleichgültigkeit zugleich ausdrückte. „Ich verstehe, dass Sie leidenschaftlich sind, aber die Regeln sind da, um eingehalten zu werden. Es gibt einfach keinen Platz für jemanden ohne die nötigen Qualifikationen. Es tut mir leid.“

Kai spürte, wie eine Welle von Wut in ihm aufstieg, heiß und schneidend. Er hatte sich so sehr bemüht, so viel aufgeopfert, und jetzt stand er hier und wurde abgewiesen, als wäre er nichts wert. Als ob seine harte Arbeit und sein Traum bedeutungslos wären, nur weil er nicht in den privilegierten Kreisen der Stadt aufgewachsen war.

„Ist das alles?“ fragte er, seine Stimme nun schärfer, verzweifelter. „Ist es wirklich nur wichtig, woher man kommt? Was ist mit Talent? Was ist mit dem, was man im Herzen trägt?“

Die Frau antwortete nicht sofort. Sie tippte auf ihrem Bildschirm, als wolle sie die Situation beenden, ohne weiter auf ihn eingehen zu müssen. „Es gibt keinen Raum für Diskussionen. Wenn Sie sich für zukünftige Rennen qualifizieren möchten, rate ich Ihnen, in den Junior-Klassen anzufangen und eine Empfehlung zu erhalten. Ohne diese Qualifikationen ist eine Teilnahme nicht möglich.“

Kais Hände ballten sich zu Fäusten, seine Finger gruben sich in seine Handflächen, bis es wehtat. „Das ist lächerlich“, murmelte er. „Ihr lasst Leute nur wegen ihrer Herkunft zu, nicht wegen ihres Talents.“

Er drehte sich abrupt um und ging, bevor er die Beherrschung ganz verlor. Die Worte der Rezeptionistin hallten in seinem Kopf wider – kalt, abweisend und ohne Raum für Hoffnung. Sein Herz hämmerte in seiner Brust, die Wut brannte wie Feuer in seinen Adern. Alles, wofür er gearbeitet hatte, alles, wofür er gehofft hatte, schien in diesem Moment zerstört.

Die Straßen von Neu Archadia, die ihm zuvor noch so beeindruckend erschienen waren, wirkten jetzt trügerisch und unnahbar. Kais Augen brannten vor unterdrückten Tränen. Er hatte geglaubt, Talent allein würde ausreichen, um diese Welt zu erobern, doch jetzt wurde ihm schmerzhaft klar, dass es nicht nur um Können ging – es ging darum, woher man kam, wen man kannte und wie viel Geld man hatte.

Frustriert trat er gegen einen Mülleimer, der mit einem lauten Klirren umkippte. „Das ist nicht fair!“ schrie er in die Leere. Doch die glänzenden Gebäude um ihn herum schienen ihm nur stumm zu antworten, als wären sie Zeugen einer Welt, in der Fairness keinen Platz hatte.

Kai spürte, wie seine Frustration ihn überwältigte. Er hatte so hart gearbeitet, sich aus dem Nichts etwas aufgebaut – und doch schien das alles hier bedeutungslos zu sein.

 

Kai stand in einem schmalen, schattigen Durchgang hinter dem Hauptgebäude von Reece Racing, sein Herz pochte wie ein Presslufthammer in seiner Brust. Die Ablehnung an der Rezeption hatte ihn tief getroffen, aber sie hatte auch etwas in ihm entfacht. Er würde sich nicht von ein paar Worten und Regeln aufhalten lassen – nicht, wenn sein Traum auf dem Spiel stand. Es gab immer einen Weg, und Kai war entschlossen, ihn zu finden.

Die Rennstrecke lag vor ihm, eingehüllt in den schwachen Schein der Sicherheitsbeleuchtung, die die glänzenden Fahrbahnen beleuchtete. Von Zeit zu Zeit konnte er das leise Brummen der Flutos und Galaxy Racers hören, die für das Scouting um die Strecke flogen. Der Zugang zur Teilnehmerzone war streng bewacht, aber Kai hatte bereits einen Plan.

„Du hast das alles selbst gebaut, du kennst dich aus mit Technologie“, flüsterte er sich selbst zu, um die Nerven zu beruhigen. Er hatte sich von den imposanten Sicherheitsvorkehrungen nicht abschrecken lassen. Stattdessen beobachtete er aufmerksam, wie sich die Wachen verhielten, und nutzte sein technisches Geschick, um Schwachstellen im System zu erkennen. Reece Racing mag mächtig und hochmodern sein, aber selbst die besten Sicherheitssysteme hatten Lücken.

Er wartete einen Moment ab, als einer der Sicherheitsleute seine Runde beendete und der Bereich kurzzeitig unbewacht war. Blitzschnell zog er ein kleines, modifiziertes Gerät aus seiner Tasche, dass er schon vor einigen Jahren heimlich zusammengebastelt hatte. Es war ein tragbares Signalstörgerät, das ihm für einige Sekunden Zugang zu den elektronischen Schlössern verschaffen konnte, die die Türen vom Waisenhaus sicherte.

Kai atmete tief durch, seine Hände zitterten leicht vor Aufregung, als er das Gerät an die Konsole hielt und einen Knopf drückte. Er betete leise vor sich hin, dass es auch an dieser Tür funktionieren würde. Ein leises Summen ertönte, und nach einigen Sekunden hörte er das beruhigende Klicken der entsperrten Tür. Ein triumphierendes Lächeln huschte über sein Gesicht. „Funktioniert wie ein Traum“, murmelte er, während er die schwere Metalltür leise öffnete und hindurchschlüpfte.

Drinnen breitete sich die Teilnehmerzone vor ihm aus – eine riesige Halle voller glänzender, futuristischer Rennmaschinen, die in schimmernden Farben lackiert und mit den modernsten Technologien ausgestattet waren. Kai hielt inne und staunte über die schiere Pracht dieser Fahrzeuge. Sie waren weit mehr als einfache Rennmaschinen; sie waren Meisterwerke der Ingenieurskunst, geschaffen, um sich in den interplanetaren Rennen durch die atmosphärischen Herausforderungen zu winden.

Er kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich wieder auf sein Ziel. Dies war nicht der Moment, sich von der Pracht ablenken zu lassen. Er musste einen Racer finden und sich vorbereiten, bevor jemand bemerkte, dass er nicht hierhergehörte. Die Wachen patrouillierten gelegentlich durch die Gänge, doch er hatte die Bewegungen der Sicherheitsleute bereits durch die Fenster beobachtet und wusste, wann er sich verstecken musste.

Er huschte zwischen den Rennmaschinen hindurch, duckte sich hinter Kisten und Maschinen und beobachtete aufmerksam die Umgebung. Sein Herz raste, die Spannung in seinem Körper stieg mit jedem Schritt, aber er ließ sich nicht beirren. Dies war seine Chance, und er war fest entschlossen, sie zu nutzen.

In der Ferne hörte er das leise Murmeln von Stimmen, die sich ihm näherten. Ohne nachzudenken, duckte er sich hinter eine große Kiste, sein Atem flach und schnell. Zwei Techniker unterhielten sich beiläufig, während sie an einem der Racer vorbeigingen. Kai lauschte angespannt, während sie über technische Details und die bevorstehenden Rennen sprachen. Ihre Schritte verhallten allmählich in der Ferne, und Kai wagte es, sich wieder zu bewegen.

Er entdeckte schließlich einen der Galaxy Racer, der unbewacht in der Ecke stand. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Das war seine Gelegenheit. Er hatte in alten Plänen und technischen Berichten über diese Maschinen gelesen, jede Einzelheit studiert und sich in die Funktionsweise vertieft. Er wusste, dass er diese Chance nicht vergeuden konnte. „Dies war der letzte Teilnehmer des heutigen Scouting! Reece Racing bedankt sich für ihr kommen und wir freuen uns ihnen in den Nächsten Tagen die neuen Stars unseres Teams vorzustellen!“, ertönte über die Lautsprecher. Kai musste sich beeilen.

Mit flinken Fingern öffnete er ein kleines Panel an der Seite des Racers und tippte einen Knopf, der sich zwischen vieler anderer befand. Ein leises Piepen bestätigte ihm, dass der Zugang genehmigt war. Das Cockpit des Racers öffnete sich sanft und offenbarte die Steuerungseinheit, die wie ein glänzendes, futuristisches Kontrollzentrum wirkte.

Kai zögerte einen Moment. Das war es – der Moment, auf den er so lange hingearbeitet hatte. All seine Mühe, sein technisches Wissen, seine Träume und die schlaflosen Nächte hatten ihn genau hierhergeführt. Doch mit dem Cockpit vor ihm fühlte er auch die Schwere der Entscheidung. Wenn er jetzt entdeckt wurde, war es vorbei.

„Du bist so weit gekommen. Zeig ihnen, was du kannst“, flüsterte er sich zu und stieg in das Cockpit. Die Steuerelemente fühlten sich vertraut an, als hätten sie nur auf ihn gewartet. Seine Hände griffen nach den Hebeln, und er spürte, wie die Maschine unter seinen Berührungen lebendig wurde.

Kais Herz hämmerte in seiner Brust. Die Anzeigen auf dem Armaturenbrett leuchteten auf, als die Systeme starteten, und das vertraute Summen des Antriebs erfüllte die Luft. Seine Finger ruhten leicht auf den Kontrollen, die wie eine natürliche Verlängerung seiner Hände wirkten. Er atmete tief ein und versuchte, die wachsende Nervosität zu unterdrücken. Er war hier, mitten auf der Strecke von Reece Racing, und die Tatsache, dass er nicht offiziell zugelassen war, schwebte wie eine dunkle Wolke über ihm. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr.

Vor ihm erstreckte sich die Strecke – ein geschwungener Kurs, der mit Hindernissen und scharfen Kurven gespickt war. Es war kein Vergleich zu den gefährlichen interplanetaren Strecken, die er auf den Holoscreens gesehen hatte, aber dennoch würde dieser Parcours eine Herausforderung darstellen. Kai wusste, dass er keine Zeit hatte, sich Fehler zu erlauben. Dies war seine einzige Chance, zu beweisen, dass er hierhergehörte.

Langsam drückte er den Steuerknüppel nach vorne, und der Racer hob sanft ab. Die Antriebsfelder summten, während der Gleiter fast lautlos über den Boden schwebte. Er setzte sich in Bewegung, und Kai konzentrierte sich darauf, ein Gefühl für das Gefährt zu bekommen. Jeder Handgriff, jede Bewegung war entscheidend.

Die erste Runde diente ihm, um den Kurs zu studieren. Die Hindernisse ragten wie stumme Wächter über die Bahn, scharfe Ecken und tückische Kurven, die schnelle Reflexe erforderten. Kai flog langsam, vorsichtig. Sein Blick wanderte über den Kurs, während er sich jede Kurve und jede Herausforderung einprägte. Es war eine ruhige Fahrt, aber er wusste, dass dies nur die Vorbereitung auf das eigentliche Rennen war.

„Was zum…?“, dröhnte es aus den Lautsprechern. Die Schallwellen prallten am verstärkten Gehäuse des Cockpits ab, und für Kai waren die Worte nur dumpf zu hören. Der Klang vibrierte in seinem Sitz, während er den Blick fest auf die Strecke vor sich richtete. „Einen Moment, meine Damen und Herren! Soeben ist ein weiterer Galaxy Racer auf die Bahn geschossen!“

Die Zuschauer, die sich bereits zu den Ausgängen bewegten, blieben abrupt stehen. Alle Augen richteten sich auf die riesigen Holoscreens, die Kais Galaxy Racer zeigten.

„Ich habe keine Ahnung, was hier gerade passiert, aber der Tag ist noch nicht vorbei, meine Freunde!“ Die Stimme des Moderators überschlug sich fast vor Aufregung. „David, was sagst du dazu?“

„Keine Ahnung, Jeffrey. Aber eins ist sicher – Überraschungen gehören zum Rennsport. Mal sehen, was dieser mysteriöse Pilot draufhat!“

Kai analysierte den Kurs mit scharfem Verstand: Wann würde er abbremsen müssen, wo konnte er riskieren, die Geschwindigkeit zu erhöhen, und welche Winkel waren die besten, um die engen Kurven zu meistern? Das Einzige, was ihn jetzt noch zurückhalten konnte, war seine eigene Unsicherheit. Ein Fehler, und er würde auffliegen, vielleicht sogar rausgeworfen werden, bevor er überhaupt die Möglichkeit hatte, sich zu beweisen.

Als er die erste Runde beendete und die Start-Ziel-Gerade vor ihm lag, beschleunigte er vorsichtig. Der Racer reagierte sofort, der Druck des Antriebs drückte ihn leicht in den Sitz zurück. Sein Puls beschleunigte sich, doch gleichzeitig fühlte er die Kontrolle, die er über das Gefährt hatte. Er war bereit für seine schnelle Runde.

Mit einem letzten tiefen Atemzug drückte Kai den Steuerknüppel nach vorne, und der Racer schoss über die Startlinie. Der Wind hätte ihn getroffen, doch die aerodynamische Form des Racers schnitt durch die Luft, die sanft an der glatten Oberfläche vorbeiströmte. Kai saß sicher im Cockpit, geschützt von einer Schicht hochentwickelten Glases, das ihn vor der Geschwindigkeit und den Kräften der Außenwelt abschirmte, während die Umgebung in einem fließenden Rausch an ihm vorbeizog.

In diesem Moment existierten nur noch der Kurs und die Maschine unter ihm. All seine Zweifel schmolzen dahin, als er die erste Kurve mit Präzision nahm, die Maschine genauso lenkte, wie er es geplant hatte. Die Leichtigkeit, mit der der Racer die Hindernisse meisterte, erfüllte ihn mit einer intensiven Mischung aus Aufregung und Euphorie.

Die erste enge Kurve kam auf ihn zu, und er bremste leicht ab, ließ den Racer sanft in den Bogen gleiten, bevor er wieder beschleunigte. Das Fahrzeug reagierte perfekt, genauso, wie er es geplant hatte. Adrenalin pumpte durch seine Adern, als er durch die nächste Kurve raste, knapp an einem Hindernis vorbei, das sich wie eine eiserne Mauer vor ihm erhob.

„Du schaffst das“, flüsterte er, als er durch den nächsten Abschnitt schoss. Die Strecke war anspruchsvoll, und jeder Fehler könnte ihm kostbare Sekunden kosten, aber bisher lief alles nach Plan. Kai spürte die Geschwindigkeit in seinen Knochen, die unglaubliche Kraft des Racers, die unter seinen Fingerspitzen vibrierte.

„Diese Zeit ist unglaublich!“, der Moderator hatte seiner Euphorie nun freien Lauf gelassen.

„Dies wird eine Rekordzeit.“, bestätigte der zweite Moderator sachlich.

Mit jeder Kurve, jedem Hindernis wuchs Kais Selbstvertrauen. Er wusste, dass er ein Risiko einging, indem er hier fuhr, aber jetzt, in diesem Moment, fühlte er sich unschlagbar. Das Fahrzeug war eins mit ihm, es gehorchte jedem seiner Befehle, und der Kurs, der ihm anfangs so bedrohlich erschienen war, lag nun wie eine offene Straße vor ihm.

Doch dann, kurz vor der letzten scharfen Kurve, passierte es. Kai hatte seine Konzentration für einen winzigen Augenblick verloren, zu sehr in dem Rausch der Geschwindigkeit gefangen. Als er in die Kurve einlenkte, spürte er, wie das Heck des Racers ausbrach. Ein Schock durchfuhr ihn. Das Fahrzeug geriet ins Schleudern, und er kämpfte, um die Kontrolle zurückzugewinnen.

„Nein, nein, nein!“ fluchte er, während er mit aller Kraft den Steuerknüppel herumriss, um den Racer zu stabilisieren. Der Moment schien sich in die Länge zu ziehen, als der Racer über den Asphalt schoss und fast gegen die Begrenzung krachte. Kais Herz setzte einen Schlag aus, doch er fing sich gerade noch rechtzeitig.

Das Fahrzeug zitterte, doch er schaffte es, es unter Kontrolle zu bringen. Der Schock saß tief, und für einen Augenblick spürte er die kalte Hand der Niederlage in seinem Nacken. Doch dann, angetrieben von einer letzten Welle des Adrenalins, drückte er den Steuerknüppel wieder nach vorne und raste auf die Zielgerade zu. Das Fahrzeug beschleunigte mit einem ohrenbetäubenden Dröhnen, doch er wusste bereits, dass dieser Fehler ihn wertvolle Sekunden gekostet hatte.

Als er die Ziellinie überquerte, holte Kai tief Luft und blickte auf das Display, das seine Zeit anzeigte. Zehn Sekunden hinter der Bestzeit. Er hatte es fast geschafft, aber dieser eine Moment, dieses kleine Zittern in der letzten Kurve, hatte ihm den Sieg gekostet.

Trotzdem fühlte sich Kai nicht wie ein Verlierer. Zweitbeste Zeit. Er hatte sich gegen erfahrene Piloten behauptet und war, wenn auch heimlich, mitten in der Teilnehmerzone gewesen. Sein Herz schlug immer noch wild, doch ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Er hatte es bewiesen – er konnte mithalten.

Die Lautsprecher waren plötzlich verstummt. Stille legte sich über die Rennstrecke, während alle Blicke ungläubig auf die Anzeigetafel gerichtet waren. Kai hatte Recht – wäre da nicht dieser eine Fehler gewesen, hätte er die Bestzeit um mindestens 30 Sekunden unterboten. Die Menge brauchte einen Moment, um zu realisieren, was gerade geschehen war. Dann, wie eine Welle, brach der Applaus aus. Jubel und Begeisterung füllten die Luft. „Unglaublich! Einfach nur unglaublich!“, rief der Moderator, dessen Stimme nun ebenso von Staunen erfüllt war wie die der Menge.

Doch bevor Kai weiter über seinen Erfolg nachdenken konnte, hörte er plötzlich das leise Summen von Flutos und Sirenen in der Ferne. Kais Magen drehte sich um. Die Sicherheitsleute!

Kai wusste, dass er keine Zeit zu verlieren hatte. Mit einem letzten Blick auf die jubelnde Menge landete er den Racer geschickt am Rand der Strecke. Das Summen der Flutos und die Sirenen kamen näher – er hatte keine Chance, unbemerkt zu entkommen. Mit einem schnellen Atemzug öffnete er das Cockpit und stieg aus.

Kaum hatte er festen Boden unter den Füßen, stürmten auch schon zwei Sicherheitskräfte in schwarzen Uniformen auf ihn zu. „Junge!“, rief einer von ihnen. Kai drehte sich um, doch bevor er reagieren konnte, packte ihn einer der Männer am Arm und drückte ihn grob gegen die Seite des Racers.

„Du kommst mit uns“, sagte der zweite Sicherheitsmann in einem kalten Ton, während er Kai Handschellen anlegte. Kais Herz hämmerte in seiner Brust. Die Realität seines waghalsigen Manövers holte ihn ein. Er hatte alles riskiert – und nun stand er am Abgrund.

Sein Traum, den er so nah gespürt hatte, schien wieder in weite Ferne zu rücken, als sie ihn wegführten. Die jubelnde Menge verblasste hinter ihm, und die Sirenen wurden zu seinem ständigen Begleiter, als das Sicherheitspersonal ihn von der Rennstrecke führen.

 

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